Wir feierten ein wunderschönes Sommerfest Ende Juni mit viel Sonnenschein, Kinderlachen und Freude an allem, was der Waldorf-Kindergarten “Kleiner Wassermann”, Viersen, den Kindern, Erzieher*innen und Eltern brachte. Die Stimmung war gut, wie vor der Corona-Zeit. Endlich konnten wir wieder einigermaßen sorgenlos das Vereinsleben leben. Es folgte der Auszug der Sonnenkinder, ein emotionaler Moment im Leben der Eltern und Erzieher*innen und ein großartiges Erlebnis für die Kinder.

Als Dankeschön an das Team, wurde ein Gutschein für „2 Wochen Hühner“ im Garten verschenkt…alle verabschiedeten sich in die ersehnten Ferien…und eine langjährige Kollegin in die wohlverdiente Rente.

Und dann kam der 19.07.2022… Seit diesem Tag ist für uns nichts mehr, wie es einmal war. Unser schöner Kindergarten fiel einem feigen Brandanschlag zum Opfer, der große Teile des Altbaus aus dem 16. Jahrhundert zerstört hat und auch den Neubau stark verrußte. Am schlimmsten war die Tatsache, dass wir keines der Spielzeuge, Kleidungsstücke oder der selbstgemachten Gegenstände retten durften, sondern restlos alles vernichtet werden musste.

Die Geschichte dieses Vereins ist mit diesem Tage ebenfalls ein Stück weit verbrannt… 
Seit diesem Tag sind wir alle im „Katastrophenmodus“, Eltern, Erzieher*innen, Vorstände, Unterstützer*innen, alle. Die größte Sorge galt und gilt den Kindern, hier mussten wir uns zuallererst drum kümmern. Was machen wir in 2 Wochen, wenn wieder ein Betreuungsangebot bereitstehen muss? Wie gestalten wir die Zeit bis der Wiederaufbau des Kleinen Wassermanns vollendet ist? Unzählige andere Fragen fielen über den Verein herein…

Die Solidarität der beiden Kindergärten Willich und Mönchengladbach war der erste Lichtblick in dieser Zeit und gab uns Hoffnung, dass wir für die Kinder die beste Lösung finden konnten. Die Aussicht, dass wir als Verein an 2 Standorten die Kinder weiterhin anthroposophisch betreuen lassen konnten, erfüllte uns mit der Kraft alles für den Wiederaufbau zu mobilisieren. 
Die Aufnahme der Kinder und der Erzieher*innen, die Bereitstellung der Räume, das Miteinander, die Hilfe und Unterstützung, die wir nach wie vor erfahren, sind für uns eine Erfahrung, für die wir sehr, sehr dankbar sind.

Optimistisch und voller Tatendrang suchten wir nach einer dauerhaften Möglichkeit der Unterbringung beider Gruppen an einem Ort. Es wurde ein weitaus längerer Weg, als wir es uns erhofft hatten. Die erste Option, die uns seitens LVR, Stadt und Paritätischem genannt wurde, mussten wir nach reiflicher Überlegung ablehnen und haben uns dann um die Aufstellung einer Container-KiTa auf unserem Gelände in Viersen entschieden. Die Unterstützung aller Behörden, Träger und Spitzenverbände ermöglicht uns die schnellstmögliche Realisation dieser temporären Unterkunft, aber trotzdem dauert es die Zeit, dies es benötigt.
Man muss sich vorstellen, dass man innerhalb von ca. 12 – 15 Wochen einen Kindergarten inkl. aller Bauplanungen etc. aus dem Boden stampft. 

All dies zehrt sehr an den Nerven aller Beteiligten, aber wir sind guten Mutes, dass wir um den Jahreswechsel die Container aufgestellt haben, so dass wir im Februar dann wieder als Verein und in den Erzieherteams zusammen sind.
Wir sind auch auf der Suche nach neuen Erzieher*innen, insbesondere für die Ü3-Gruppe. 
Wenn ihr Interesse habt, oder jemanden kennt, der jemanden kennt etc., bitte meldet euch unter .

Stephan Pottel
Vorstandsmitglied Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik IM Vorschulalter e.V. „Kleiner Wassermann“