Sabine Kückemanns berichtet

Frau Kückemanns eröffnet das “virtuelle Interview”, setzt sich mit einem Lächeln im Gesicht vor die Kamera und ist gespannt auf unsere Fragen, die wir für sie vorbereitet haben. Frau Kückemanns studierte sofort nach ihrem Abitur die Fächer Deutsch und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Im Anschluss an das achtsemestrige Studium schrieb sie eine Doktorarbeit über das Nibelungenlied. Auf die Frage, wie sie zu diesem Thema gekommen sei, antwortet sie: „Ich interessierte mich schon immer fürs Mittelalter“.

Nach ihrem Studium überlegte sich Frau Kückemanns, ob sie nach Hamburg gehen wollte um dort eine zweijährige Ausbildung zur Journalistin zu beginnen. Schon während des Studiums arbeitete Frau Kückemanns für regionale Tageszeitungen wie die Rheinische Post oder die Westdeutsche Zeitung. Doch Ausbildungsplätze bei größeren Zeitungen waren nicht leicht zu bekommen. Da sie damals Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft im Freitauchen war, wurde sie von einer Tauchzeitschrift eingestellt und erhielt so eine journalistische Ausbildung.

Nachdem sie in diesem Beruf einige Jahre tätig war, besann sie sich aber wieder auf ihren ursprünglichen Berufswunsch – nämlich Lehrerin werden zu wollen. Da sie in ihrer Kindheit keine positiven Erfahrungen auf staatlichen Schulen gesammelt hatte, überlegte sie sich, an einer Waldorfschule zu unterrichten. Eines Tages sprach sie dann Herr Paffrath (Lehrer im Ruhestand) an und machte auf die RSS in Mönchengladbach aufmerksam. Als dann vor einem Jahr eine Stelle an unsere Schule frei wurde, nahm Frau Kückemanns dieses Stellenangebot an und kam zu uns.

Seitdem die Tochter von Frau Kückemanns auf unsere Schule geht, hat Frau Kückemanns eine natürliche Affinität zur Waldorfschule. Unsere Schule hatte sie schon immer im Hinterkopf. Schon in ihrer Schulzeit interessierte sie sich für den Beruf der Lehrerin. Frau Kückemanns unterrichtete, bevor sie auf unsere Schule ging, an der Waldorfschule in Mühlheim an der Ruhr. An unserer Schule unterrichtet sie die Klassen 9 bis 13 in den Fächern Deutsch und Philosophie. Auf die Frage, ob sie sich nochmal fort- bzw. weiterbilden möchte, sagt sie „Fortbildung hört nie auf, ich lerne täglich dazu”. Ein Berufswechsel kommt für Frau Kückemanns definitiv nicht in Frage.

Frau Kückemanns erzählt von ihrer Tochter, die auch auf der Waldorfschule ist. Wichtig ist ihr trotzdem die Trennung von Privat-und Berufsleben, weswegen sie in der Schule den Kontakt wie eine Lehrerin pflegt. Vor ihrem Start an unserer Schule sprach sie mit ihrer Tochter, um sicher zu gehen, dass dies in Ordnung wäre.

Damit verbunden, erzählte Frau Kückemanns, dass sie sehr glücklich mit ihrem Arbeitsplatz als Deutsch- und Philosophielehrerin ist und dass sie es als Privileg sieht, weil sie findet, dass es für jemanden mit Familie ein toller Beruf ist. Auch könnte sie sich nicht vorstellen, nochmals die Schule zu wechseln oder gar die Fächer.

Sie erzählt, dass ihr ein höflicher und respektvoller Umgang mit Schülern jeder Altersklasse wichtig ist. Allgemein ist ihr der Bezug zu den Schülern sehr wichtig, da sie damals in ihrer Schulzeit fand, dass der Kontakt zwischen Schüler und Lehrer nicht gut war. Daher versucht sie, den Schülern möglichst gut zuzuhören und auch bei ihren Problemen oder Anliegen zu helfen.

Zur aktuellen Schulsituation sagte sie, dass sie glücklich ist, etwas Kontakt, wenn auch nur virtuell, mit den Schülern zu pflegen, aber sie vermisst den direkten Kontakt und freut sich, wenn es wieder los geht.

Das Interview führten: Emil Schmitz-Remberg, Noah Campregher und Sean Fleschentraeger, Kl. 9