Vor kurzem sind wir (die 11. und die 12. Klasse) in Begleitung von Frau und Herrn Goertz, Frau Drach und Herrn Dimmig nach Berlin gefahren. Zunächst einmal waren wir sehr froh, dass die Fahrt trotz Corona stattfinden konnte. Denn bis dahin waren wir unsicher, ob wir in Zukunft noch die Gelegenheit haben würden, mit unseren Klassen zu verreisen. Diese fünf Tage verbrachten wir in einem Hotel in Kreuzberg. Hin- und Rückfahrt dauerten jeweils neun Stunden. Kein Problem – diese verbrachten wir zum größten Teil mit lauter Musik und vereinzelten Schlafeinheiten. In dem Moment, in dem wir in die Stadt fuhren, verliebte ich (Renée) mich sofort in Berlin. Der erste Stadtteil, den ich wahrnahm, war Schöneberg. Die verschiedenen Menschen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, gaben einem das Gefühl, in dieser großen Stadt ein Teil zu sein. Alles Außergewöhnliche wirkte plötzlich normal und alles, was in Mönchengladbach, wo ich aufwuchs, eine Besonderheit war, ist in Berlin so unwahrscheinlich gewöhnlich. Für mich macht das die Stadt zu dem Ort, der sie ist. In der einen Woche, die ich in Berlin verbrachte, wurde mir bewusst, dass ich, nachdem ich meinen Abschluss gemacht habe in Berlin leben werde. Für mich (Marta) war es das erste Mal in Berlin und ich muss sagen, dass ich vor allem die verschiedenen Museen super fand. Außerdem habe ich einen Einblick davon bekommen, wie abwechslungsreich die verschiedenen Stadtteile Berlins sind. Vor allem das Kunst- und Kulturprogramm der Stadt, sowie die Zeitzeugnisse der deutschen Geschichte beeindruckten mich. Berlin wirkte wie ein bunter Mix aus verschiedenen Nationen und somit auch Kulturen und Welten mit uneingeschränkter Toleranz. Ich habe mich in Berlin auf Anhieb wohl gefühlt und denke, dass man sich in der Stadt schnell einleben würde. |
Eine für uns herausstechende Unternehmung war der gemeinsame Besuch der Museumsinsel, wo jeder Schüler/jede Schülerin die Gelegenheit bekam, sich für eine der verschiedenen Ausstellungen zu entscheiden. Wir wählten die Panoramaausstellung, welche Ausstellungsstücke der Antike zeigte. Außerdem beschäftigten wir uns mit der Zeit des Nationalsozialismus und besuchten die Gedenkstätte Plötzensee sowie das Konzentrationslager Sachsenhausen.
Die Gedenkstätte Plötzensee bestand aus einer Baracke, welche als Hinrichtungsstätte für Menschen, welche sich dem Naziregime gegenüber kritisch äußerten, fungiert hatte. Der Besuch zur Gedenkstätte führte uns vor Augen, wie wahllos die Nazis ihre Opfer wählten. Zudem erschreckte uns, wie den Menschen ihre Menschlichkeit abgesprochen wurde, was anhand von Rechnungen für die Hinrichtungen oder Sammelurnen für die Asche deutlich wurde. Das Thema ging uns außerdem nah, da das jüngste hingerichtete Opfer 17 Jahre, also in unserem Alter war. Dies verdeutlichte uns, dass auch wir unter keinem Schutz vor den grausamen Methoden des Nationalsozialismus gestanden hätten. Erneut wurde uns dies vor Augen geführt, als wir am nächsten Tag das KZ besuchten.
Unsere Freizeit sowie unsere freien Abende verbrachten wir beispielsweise mit einigen SchülerInnen einer Abschlussklasse aus Stuttgart, welche wir am Potsdamer Platz kennenlernten. Unseren ersten Abend verbrachten wir, wie alle planlosen Touristen, am Brandenburger Tor.
Beeindruckend waren nicht nur die 3,50€ für eine Flasche Wasser dort, sondern auch die architektonisch sorgfältig ausgearbeiteten Details des Tors.
Am Donnerstag besuchte die 11. Klasse außerdem noch das Tempelhofer Museum, welches die moderne Kunstausstellung “Diversity United” zeigte. Zeitgemäß wurden aktuell präsente Themen künstlerisch dargestellt und politisch sowie gesellschaftlich relevante Themen verbunden. Die verschiedenen Kunstwerke beeindruckten uns und dienten als Kulisse vieler unserer Fotos.
Auch das Essen ist in Berlin äußerst empfehlenswert, da es zahlreiche, vielseitige Restaurants mit verschiedenen Angeboten von vegan, über Burger bis hin zu asiatisch für wenig Geld gibt.
Berlin ist eine Stadt, die nicht nur geschichtlich, sondern auch kulturell viel zu bieten hat. Die Wege durch die verschiedenen Stadtteile zeigten unterschiedlichste Läden, Menschen und Orte. Keiner der Flecken war identisch.
Alles in allem haben wir durch unsere Fahrt einen guten Einblick in das Leben in unserer Hauptstadt bekommen.