Mir gegenüber sitzen Hannah und Amelie aus der 4. Klasse. Sie haben sich im Vorfeld Notizen gemacht, um nichts Wichtiges zu vergessen, denn der Besuch der Hebamme war voller erstaunlicher Informationen und auch sehr lustig.

Vor dem Besuch der Hebamme hatten die Kinder ihre Eltern zum Tag ihrer eigenen Geburt befragt, z.B. ob die Eltern im Krankenhaus, zu Hause oder im Geburtshaus waren und wer bei der Geburt dabei war. Etwas über die eigene Geburt zu erfahren und davon erzählen zu können, war sehr spannend und es wurde deutlich, wie unterschiedlich Geburten verlaufen können.

Auch der Mutterkuchen war faszinierend. Die Hebamme Friederike Makowski hatte ein Exemplar aus Stoff mitgebracht, mit einem dicken Faden, der Nabelschnur. Den könne man vergraben, ins Gefrierfach legen oder essen, erfahre ich. Außerdem sei die Hebamme superwichtig bei der Geburt. Schließlich kenne sie die Mutter und das heranwachsende Baby schon über mehrere Monate. Wie die Position des Kindes erspürt wird, konnte direkt ausprobiert werden.
Als ein Junge mutig die Gelegenheit ergriff, einmal „schwanger zu sein“, hatten alle großen Spaß. Die Hebamme zeigte an dem Kissen unter seinem Pulli, wie sie den Babybauch abtastet, um etwas über die Lage und das Befinden des Ungeborenen zu erfahren
Es gab viel zu bestaunen: ein weibliches Becken zum Auseinanderziehen, eine gestrickte Gebärmutter und ein “Metalldings mit Knöpfen” zum Abhören der Herztöne. Ein Buch mit vielen Abbildungen zeigte die Vorgänge im Körper sehr anschaulich. Lustig sahen die Spermien aus. „Wie kleine Kaulquappen“, höre ich von meinen Interviewpartnerinnen.

“Wir sind alle Gewinner”, hatte Frau Makowski gesagt. Schließlich habe genau diese eine Kombination von Eizelle und Spermium dafür gesorgt, dass wir jetzt auf der Welt sind. “Das ist ein schönes Gefühl”, finden Hannah und Amelie.

Danke an Frau Makowski für ihren Besuch und natürlich auch Danke an Hannah und Amelie.

Sabine Lück
Redaktion Wochenbrief