Eine ganze Schreibepoche hat sich die 2. SILBER-Klasse dem wunderbaren Heiligen Franziskus von Assisi gewidmet. 

Franziskus lebte im 13. Jahrhundert in Assisi, Italien. Er stammte aus einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie und war alles andere als heilig. In seiner Umgebung wurde er Franz genannt. Sein Vater war ein reicher Kaufmann und hoffte, dass sein Sohn mit der Zeit seine Geschäfte im Tuchhandel übernimmt. Franziskus wollte aber Gott und den Menschen dienen und er verließ ohne Geld und ohne Kleidung, nur in die braune Mönchskutte gekleidet sein Vaterhaus. Er half den Bettlern und den Kranken, er predigte für das einfache Volk und erzählte über die Nächstenliebe. Sogar mit Tieren und Vögeln konnte er sprechen. Einmal predigte er den Vögeln, und ein anderes Mal zähmte er einen wilden Wolf, der Schafe bei den Bauern riss. Für seine guten Taten wurde Franziskus im Christentum heilig gesprochen. 

Die Kinder lauschten gespannt den Geschichten aus dem Leben des Heiligen und gestalteten ihre eigenen Franziskus-Hefte. Am Ende der Epoche wollten wir unbedingt ein Franziskus-Spiel präsentieren. Im rhythmischen Teil lernten die SchülerInnen das gereimte Theaterstück von Erika Pomerenke auswendig, so dass jedes Kind praktisch für jede Rolle vorbereitet war. Sehr intensiv waren wir mit den Theaterproben beschäftigt.

Kurz vor den Osterferien zeigten die SchülerInnen das Theaterstück „Der heilige Franziskus“ den Eltern und anderen Familienangehörigen. Für 20 Minuten verwandelte sich der Eurythmie-Saal der Unterstufe in eine sonnige italienische Landschaft. In drei Teilen zeigten die Schauspieler das Leben und die guten Taten des Franziskus von Assisi. Das prächtige Bühnenbild wurde von der Künstlerin Maryna Yakovenko professionell angefertigt. Herr Moyerer begleitete das Geschehen auf der Bühne mit seinem virtuosen Klavierspiel. Dank der Musik bekamen alle Bühnencharaktere zusätzlich mehr Eigenschaften und Facetten.

Besonders bekannt ist der Sonnengesang des Franziskus von Assisi. Die letzten Worte dieses Gebets waren auch in unserem Theaterstück zu hören:

Laudato si, mi Signore,

per quelike perdonano

per lo Tuo amore.


Sei gelobet, mein Herr,

durch die Seelen,

die der Liebe zu willen

die Schuld und vergeben. 

Die Arbeit an der Epoche „Franziskus von Assisi“, und besonders am Theaterstück, hat sowohl die SchülerInnen als auch die beteiligten LehrerInnen und Eltern geistig gestärkt, insgesamt bereichert und noch einmal dafür begeistert, das Schöne im Alltag besser zu sehen, für alles dankbar zu sein, hilfsbereit zu handeln und die Nächstenliebe in uns stärker werden zu lassen. Das hat unsere heutige Welt grade sehr nötig. 

Tatiana Langer

Klassenlehrerin der 2. Klasse (SILBER)