Auch in diesem Schuljahr war es in der Woche vor Weihnachten wieder so weit:
Die gut 140 Unterstufenkinder der Waldorfschule Mönchengladbach verfolgten, mal
mucksmäuschenstill, dann wieder ausgelassen fröhlich lachend, mitfiebernd und vollends begeistert den Fortgang der Geschichte von Michel aus Lönneberga.

Der Puppenspieler Volker Schrills vom “Blauen Haus” in Krefeld-Hüls hatte in der Aula der Schule seine Puppenbühne aufgebaut. Nun war der Saal voll besetzt und “Michel und die Wolfsgrube” stand auf dem Programm.

In Lönneberga in Smaland ist ebenfalls Weihnachtszeit und Michels Familie ist zum
Weihnachtsessen im Nachbardorf eingeladen. Michel will man nicht so gerne dabei haben auf dem Fest, man hörte ja so einiges über den “Lausejungen” und seine Streiche. So bleiben Michel, Klein Ida und Alfred zu Hause auf dem Hof Katthult. Nun geht es aber im Lönneberga Armenhaus ungerecht zu.
Die böse Aufseherin Maduskan hat den Armen nämlich nichts abgegeben von dem Weihnachtsschmaus aus Mutter Almas Korb. Stolle Jocke beschwert sich bitterlich darüber bei Michel und Alfred. Michel, großherzig wie er ist, beschließt, für die Armen ein Weihnachtsessen zu veranstalten und die Vorräte der gut und lecker gefüllten Speisekammer auf Katthult von denen verzehren zu lassen, bei denen all das Essen auch etwas nützt. Es wird ein Weihnachtsschmaus, der als das “Große Aufräumen” in die Geschichte Smalands eingeht. Und bei dem – statt eines Wolfes – die Maduskan in der Wolfsgrube gefangen wird.

Auch für die Erwachsenen war der Besuch des Vorstellung etwas Besonderes. Die ausdrucksstark geschnitzten und liebevoll ausgestatteten Puppen, eine stimmungsvolle und doch so einfach zusammengesetzte Bühne, die die phantasievolle Nutzung von Alltagsgegenständen als Bühnenorte – die Puppenspielerjacke aufgehängt auf einer Schraubzwingenstange, der Halsausschnitt wurde zur Wolfsgrube – ein Sack aus groben Stoff mit einer kleinen Holztür als Armenhaus – es war einfach genial.

Alles beseelt und getragen durch die Schauspielkunst des Puppenspielers Volker Schrills, der den Alfred aus Lönneberga auch noch in persona spielte neben all den Handpuppen. Er schlug das Publikum in seinen Bann, alle von klein bis groß, vom ersten Moment bis zum brausenden Applaus eine Stunde später. Bravo!
Vielen Dank an den Puppenspieler für seinen Besuch in der Waldorfschule Mönchengladbach. Das “Blaue Haus” ist mit seinem kleinen, feinen Interieur und den vielfältigen Stücken für Kinder und Erwachsene sicher einen Besuch vor Ort wert.

Irma Schiefner