„Sport ist meine Leidenschaft“ – Unser neuer pakistanischer Sportlehrer Herr Uzair Fazl E Umer 

Herr Uzair kommt wie immer strahlend in den Klassenraum. Er setzt sich auf seinen Stuhl und blickt erwartungsvoll in die Runde. Es ist eine leichte Spannung zu spüren, doch in dem Moment, als Herr Uzair auf die ersten Fragen antwortet, zeigen sehr viele Finger in die Höhe.

Ein toller Beruf, für eine große Leidenschaft
Am 18. August 2021 war sein erster Arbeitstag als Sportlehrer an der Rudolf Steiner Schule in Mönchengladbach. Durch „Kontakte mit der Schule“, konnte er sich hier als Sportlehrer bewerben. Während eines Urlaubs in Pakistan erreichte ihn eine Mail, dass er bitte zu einem Interview für die Stelle eines Sportlehrers kommen sollte. Weil die Flugtickets sehr teuer sind, wurde dieses Gespräch verständlicherweise über ZOOM geführt. Dann wurde er an der Waldorfschule eingestellt. „Mit vielen unterschiedlichen Schülern zu arbeiten, mag ich am Sportlehrersein am liebsten.“
Sportliche Karriere
Vor seiner pädagogischen Laufbahn arbeitete Herr Uzair im Marketingbereich in Pakistan. Erst mit 22 Jahren entdeckte er, dass Sport seine große Leidenschaft ist. Er studierte Sport und wollte den Master machen. Er bewarb sich überall auf der Welt – in  London, Köln, Berlin und in Ländern wie Australien, USA und viele mehr, um den Master machen zu können. Während er sich bewarb, arbeitete Herr Uzair im Sportmanagement in Pakistan. 2014 wurde ihm ein Platz an der Deutschen Sporthochschule Köln, angeboten. Die Ausbildung fand in englischer Sprache statt. Weil Köln eine internationale Stadt ist, fand er sich mit Englisch sehr gut zurecht und musste zunächst kein Deutsch lernen.  

Der schwierige Anfang in der deutschen Sprache
Herr Uzair hatte viele Probleme, die deutsche Sprache zu erlernen. „An jeder Stelle brauchst Du gute Deutschkenntnisse.“, meinte er nach einer spannenden Frage. Durch das pakistanische Schulsystem, wo 80% der Schulfächer in Englisch unterrichtet werden, konnte er von klein auf sich in dieser Sprache bewegen. Zu Hause spricht er zu 80% Englisch und 20% Urdu. Seit 2014 ist Herr Uzair in Deutschland und spricht dafür schon ganz gut Deutsch.

Lustige Kindheit
Herr Uzair Fazl E Umer wurde in Pakistan vor 34 Jahren geboren. Als er ein Kind war, wurde er wegen seiner Körpergröße von anderen SchülerInnen gehänselt; er selbst habe aber auch sehr viel Blödsinn gemacht. Er erzählte, dass er einmal sich über das zerrissene Heft eines Mitschülers gefreut habe. Heute schäme er sich eher für diese Tat.
Sein Lebensziel als Kind war, Spaß zu haben, freundlich zu sein, und dazuzulernen.  

Neue Ziele für ein Herz
Am meisten fehlen Herrn Uzair seine Eltern in Pakistan und die Freunde dort. „In Pakistan sind die Familien viel größer“, so erzählt er. Zwar vermisst er die Familie dort, doch heute hat er eine eigene Familie. Er und seine Frau haben eine 10 Monate alte Tochter. Als er ein Kind war, wollte er keine Familie haben, doch heute möchte er dort sein, wo seine Familie ist.
Herr Uzair springt, schauspielert und tanzt sehr gerne. „Freestyle habe ich auf einer deutschen Hochschule gelernt.“, berichtet er mit einem Lächeln auf den Lippen.
Am liebsten geht er auf Reisen. Sein Lieblingsland ist Italien, wo er am liebsten in Rom ist. Doch kann er kein bisschen Italienisch. Für ihn sei es eben wichtig, beweglich zu sein und andere in Bewegung zu bringen. Dazu verhelfen ihm auch die Sprachen. Herr Uzair spricht sechs Sprachen: Englisch, Deutsch, Urdu, Punjabi, Sindhi und ein bisschen Arabisch. Welche Sprache er noch gerne lernen möchte, ist Französisch. Er meint, „Das ist so romantisch!“

Wir freuen uns auf den Sport mit ihm sowie auf die Freude und den Spaß, die er mit sich bringt.  
                                

Flora Vieweg, Emil Mathies und die SchülerInnen der 9. Klasse